Katzen Tagebücher 2014

Zu Besuch bei Chantal

Als ich ankam, war von Chantal zunächst nichts zu sehen, dafür hat sich ihr Kumpel Uno sofort über meine Fototasche hergemacht . Ganz leise tauchte dann nach ein paar Minuten auch die hübsche kleine Chantal auf .  Sie hat sich gut eingelebt und mit Kater Uno habe sie sich sehr schnell sehr gut verstanden. Die beiden haben das ganze Haus, von Keller bis Estrich, zu ihrer Verfügung; auch ein grosser Balkon mit Kratzbäumen gehört zu ihrem Reich .

         

Sie scheinen denn auch kaum den Drang nach Freilauf zu verspüren. Nur einmal, wenige Wochen nach ihrer Ankunft, stand die Gartentür einen Moment offen und Chantal büxte aus . Scheu wie sie ist, liess sie sich natürlich nicht einfach so wieder einfangen und bald war das ganze Quartier in Aufruhr und half bei der „Jagd“ mit. Erst nach ein paar Stunden wollte sie sich im eigenen Kellereingang verstecken und liess sich dort dann einfangen – allerdings nicht ohne Gegenwehr, was an den Händen ihres Besitzers blutige Spuren hinterliess .

         

Inzwischen liebt sie ihre Dosenöffner aber , vor allem liebt sie es, mit ihnen zu schmusen . Sie kommt dann von selbst, wenn hingegen jemand auf sie zugeht und seien es die eigenen Leute, dann verzieht sie sich sofort. Und bei Besuch lässt sie sich meist erst nach längerer Zeit sehen.

         

Nur vor Uno scheint sie keine Angst zu haben, manchmal neckt und triezt sie ihn so lange, bis es ihm auf die Nerven geht und er sie kurz anfaucht, um zu zeigen, dass immer noch er der Chef im Haus ist . Die beiden spielen gern zusammen und rennen einander nach; interessant ist, dass gewisse Möbelstücke und auch die Vorhänge sie überhaupt nicht interessieren.

         

Das Baldrianbällchen, das ich Chantal mitgebracht hatte, überliess sie zuerst Uno, um aus sicherer Entfernung zuzuschauen, was er damit anstellt; als er ihr vorgemacht hatte, dass es nichts Gefährliches ist und selbst genug davon  hatte, begann auch sie damit zu spielen und sich daran zu reiben.

         

Chantal frisst sehr viel und alles, was ihr unter die Nase kommt. Das kann auch mal Konfitüre, Käse, Kartoffelstock, ja sogar ein Weihnachts-Guetzli sein. Mit Letzterem wurde natürlich zuerst gespielt, genauso wie mit der Dattel, die sie in die Pfoten bekam. Inzwischen hat sie auch Uno auf den Geschmack von exotischen Esswaren gebracht ! Zum Glück wächst sie ja noch und ist sehr aktiv, so dass sich ihr Schleckmäulchen nicht auf die Figur ausgewirkt hat .

         

Chantal hat ein wunderschönes Zuhause bekommen, sie wird geliebt und verwöhnt und scheint sich denn auch sehr wohl zu fühlen. Dafür, wie auch für das gute Gespräch beim Kaffee, ganz herzlichen Dank!