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Samstag, 15. November 2014

Tierarzt, Godzilla und ein Abschied

Von virtuellekatzenhaus1, 21:36

Hallihallo Katzenfreunde

Wir sind’s mal wieder, die Gargoyles !
Mina behauptet, wir seien die faulste Gruppe, die sie je hatte. Ja okay, wir schlafen viel und gern und kuscheln alle zusammen den lieben langen Nachmittag. Action gibt es eigentlich nur am späten Abend und am Vormittag. Übrigens, bis auf den namensgebenden Aschenbecher in der ersten Nacht haben wir noch gar nichts kaputt gemacht .

         

         

Abgesehen davon, wenn man den Fortschritt des Tagebuchs betrachtet, sprüht auch Mina nicht gerade vor „Aktionismus“. Aber heute wollen wir das Versäumnis mit einem ausführlichen Bericht und vielen Fotos wieder gut machen. Viel Spass !

         

Eins der wenigen, grösseren Ereignisse in letzter Zeit war der erneute Tierarztbesuch für die zweite Impfung, den allgemeinen Gesundheitscheck und das Chip-Tuning. Wir hielten uns tapfer und versuchten, uns nicht anmerken zu lassen, wie viel Angst wir hatten. Wieder zu Hause angekommen, wurde bei Furfur die Angst zu Ärger. Zwei Tage lang knurrte er Mina an, wenn sie auch nur in seine Richtung schaute. Dabei hatte er bis zu jenem Tierarzttermin wunderbare Fortschritte gemacht .

         

Nun, das war ein Rückschlag, aber seither hat sie sich sehr um seine Gunst bemüht, und jetzt ist er beinahe schon anhänglich zu nennen und fordert immer öfters ihre Aufmerksamkeit ein. Tatsächlich hat er viel Selbstbewusstsein gewonnen. Im Übermut packt er sie ums Fussgelenk, und wenn das Futter nicht schnell genug serviert wird, tänzeln Furfur und Malphas in der Küche herum und miauen. Noch sind ihre Stimmchen dünn, und sie klingen eher niedlich als eindrücklich. Trotzdem gibt es das Futter erst, wenn sie still sind. „Wir erziehen euch nicht zu Möögis“, sagt Mina, „so niedlich es im Moment auch noch klingt.“

         

         

         

Auch ich, Asta, habe schon viel weniger Angst als am Anfang. Ein paar Mal schon liess ich Mina sogar über mich hinweg steigen, ohne wegzulaufen... was, das ist nichts?! Hey, stellt Euch mal meine Perspektive vor! Schon mal Godzilla gesehen?!
Okay, also meistens fliehe ich noch, wenn ich glaube, dass sie auf mich zukommt. Sie starrt extra an mir vorbei, damit ich verstehe, dass sie nicht auf der Jagd nach mir ist, das klappt so ganz gut.

         

Wenn sie bei uns am Boden sitzt und nicht mehr so riesig erscheint, lasse ich mich oft auch einfach so mal streicheln und auf den Arm nehmen. Am besten, sie fängt am Rücken an. Sehe ich nämlich die nahende Hand, löst das einen Reflex aus, und ich düse schnell ab. Längst nicht mehr so weit wie früher, und ich bin auch sofort wieder zur Stelle .
Mit Spielen gewinnt man meine Aufmerksamkeit sofort und ungeteilt. Ich mag am liebsten die Spielruten mit Federn oder Bändeln vorne. Mina lacht immer, wenn ich sie wegtrage und mühsam im Piratenschiff verstaue oder in einer verschwiegenen Ecke bunkere. Aber auch die Kugelbahn und Rasselbällchen liebe ich sehr.

         

         

Seit einer guten Woche dürfen wir Gargoyles auch nachts aufs Bett. Wir sind extrem brav und wecken Mina nicht. Dass wir da sind, merkt sie nur, wenn sie sich drehen und strecken will und auf Widerstand stösst. Die Arme war neulich völlig eingekeilt: Crixus und wir Minis bildeten eine Kette quer übers Bett, und Tante Corva lag mitten auf dem Kopfkissen. „Freunde, so geht das nicht“, brummte sie, und weil wir sie nur unbeeindruckt angähnten, rollte sie sich in der Ecke zusammen .

Es hilft enorm, dass wir nachts ins Bett dürfen, denn schlafende Menschen wirken ganz harmlos und irgendwie auch hilflos, weil sie im Dunkeln nichts sehen. So haben eher scheue Büsis wie wir viel Zeit und Gelegenheit, diese Spezies ausgiebig zu beobachten und zu beschnuppern und allmählich zu lernen, dass zumindest „unser“ Mensch nicht gefährlich ist .

         

Vorgestern passierte wieder etwas sehr Bedeutendes: ein junges Menschenpaar kam zu Besuch. Nicht zum ersten Mal, irgendwie kamen mir die Stimmen bekannt vor. Die beiden waren sehr lieb und vorsichtig und gaben sich herzlich Mühe, uns zum Spielen zu animieren. Aber nur Malphas ging im Wohnzimmer darauf ein. Zuerst musste er fauchen und sich zieren, aber dann konnte er der Spielrute doch nicht länger widerstehen.
Wir drei anderen Gargoyles hockten in der grossen Schublade unterm Bett und hatten fast so viel Schiss wie Crixus, der sich unterm Bettüberwurf verkrochen hatte. Vielleicht müsste dem mal jemand erklären, wie total bescheuert sein Lieblingsversteck ist. Seine Umrisse zeichnen sich allzu deutlich unter dem Tuch ab! 

         

Na, jedenfalls lockte Mina irgendwann Levia mit einer Spielrute hervor. Sie wurde ins Wohnzimmer getragen, dann hörte ich noch einen Moment lang die Menschen reden und lachen, und dann gingen sie alle aus der Wohnung. Als Mina zurückkehrte, waren Crixus, Furfur und ich bereits im Flur. Sofort merkten wir, dass etwas anders war, aber was? Sie tadelte uns für unseren Mangel an Mut und Präsenz, wir hätten alles verpasst und bla bla quak quak. Wir hörten nicht zu, sondern schwärmten aus und mussten allmählich feststellen, dass unsere beiden Anführer tatsächlich, wirklich und wahrhaftig ausgezogen waren. Für Levia und Malphas war der Kindergarten nun zu Ende, und sie starten in ein neues Leben mit eigenem Zuhause und eigenem Personal. Wie schön !

Tante Corva war die ganze Zeit über im Wohnzimmer live dabei gewesen. Sie hatte sogar die Transportbox probegesessen und für gut befunden. Nun suchte sie auffallend intensiv Minas Nähe. Die beiden trösten sich immer gegenseitig, wenn Pflegebüsi abgeholt wurden. Ich indes verbrachte den Rest des Abends in der super-gemütlichen Heizungsliege und dachte darüber nach, was diese jüngste Entwicklung nun für Furfur und mich bedeuten mochte, hatten wir uns doch immer stark an den zwar schmächtigeren, aber viel mutigeren roten Geschwistern orientiert. Agrippina sind wir sowieso egal, sie reagierte in keiner Weise. Furfur und Crixus hingegen suchten und riefen noch eine Weile nach Levia und Malphas.

         

Am späten Abend beschloss ich, dass nun eben Furfur und ich noch einen ordentlichen Zacken zulegen müssen, um zu kriegen, was wir wollen und was uns auch zusteht. Von einem Motivationsschub gepackt, verliess ich den warmen Schlummerplatz und spielte wild mit Crixus und Furfur. Zu diesem Zeitpunkt war Mina schon im Bett, aber sie stand noch einmal auf und sah nach, wer da so fröhlich rumpelte, schlitterte, kratzte und polterte. Zu ihrer grossen Erleichterung war vor allem ich es, die vor Energie nur so strotzte. Sie hatte bereits befürchtet, mir wäre nicht wohl, weil ich den ganzen Abend schien, als pennte ich nur rum. Dabei hatte ich ja über vieles nachzudenken. Wie eingangs erwähnt, befinden wir uns nicht im Dauer-Turbo-Modus, aber wir sind „gsond ond gfrässig“, und wenn wir mal loslegen, geht’s auch hier richtig rund .

Ein herzliches Miau aus der Katzenfestung La Rocca,
Asta und Furfur

         


Liebe Levia, lieber Malphas

Es war einfach wunderbar, Eure Entwicklung hautnah mitzuerleben und – wie ich hoffe – positiv beeinflussen zu dürfen .
Am besten gefiel mir Malphas Gefauche am Anfang: da gab er alles, um möglichst furchterregend zu wirken und sah doch nur niedlich aus. Etwa so wie manche der berühmten Wasserspeier (Gargoyles) der Notre Dame in Paris. Nie werde ich das Glücksgefühl vergessen, das mich durchströmte, als Malphas im Fauchen plötzlich innehielt, postwendend auf Schnurren umstellte und sich dann kontinuierlich zu einem „best friend“ entwickelte. Bald konnte ich mich kaum noch irgendwo hinsetzen, ohne dass es sich Malphas auf meinem Schoss an meiner Seite gemütlich machte .

Von Levia bleiben mir vor allem ihre grossen, schönen Augen in Erinnerung. So unglaublich frech, selbstbewusst und eigensinnig konnte sie einen anschauen. Aber auch viel Intelligenz strahlten sie aus. Levia, so klein und zierlich sie auch ist, vermittelt die Gewissheit, dass sie weiss, was sie will und in neuen Situationen zurechtkommt. Im einen Moment noch Schmusekatze, im nächsten die unabhängige Diva, so stellt man sich doch die ideale Katze vor! Und natürlich denke ich gern an ihr herzig gepunktetes Bäuchlein, das sie einem in gemütlichen Momenten sofort entgegen streckte. Minutenlang konnte sie das Bauchkraulen geniessen, während sie dabei gähnte und sich immer wieder genüsslich streckte .

Meine lieben roten Tigerchen, ich habe grosses Vertrauen in Euch, und ich freue mich riesig, dass so liebevolle, fürsorgliche und auch ziemlich coole Menschen zu Euch gefunden haben .

Vorerst geniesst noch den Schutz der Wohnung, das unbeschwerte Spiel, und dann, wenn Ihr Freiheit schnuppert, passt bitte gut auf Euch und auf einander auf. Freiheit ist herrlich, aber gefährlich .

Beste Wünsche,
Eure Mina

         

         

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