Von Räubern und Tabletten

Von virtuellekatzenhaus1, 26.01.2015, 16:13

Mau miau, liebe Katzenfreunde

Was hat sich seit dem letzten Tagebucheintrag getan bei uns? Zunächst mal hatte Borodino grosses Pech. Es stellte sich heraus, dass die Antibiotika, die ihm verschrieben worden waren, in den meisten Fällen wohl helfen, aber ausgerechnet sein E. coli Bakterien-Stamm ist resistent dagegen. Nun ging das Ganze wieder von vorne los mit einem anderen Antibiotikum. Er hatte sich schon sehr gut an die abendliche Tablette gewöhnt, liess sich problemlos einfangen und schluckte das Ding im Wissen, dass er gleich wieder tun dürfte, was er wollte .

         

         

Mein persönliches Übel bestand darin, dass ich mich mittlerweile angesteckt hatte und ebenfalls täglich eine Tablette verabreicht bekam. Mina musste tief in die Trickkiste greifen, um mich zu erwischen, ohne eine Wahnsinns-Panik auszulösen. Leider braucht es dafür gar nicht viel, muss ich gestehen.
Tja, ich kann und will mich nicht daran gewöhnen, festgehalten zu werden. Wisst Ihr, da, wo unsere Vorfahren herkommen, sind kleine Feliden wie wir durchaus wohlschmeckende Beutetiere. Das Wissen, dass ein Gepackt- und Festgehaltenwerden normalerweise das Allerletzte ist, was wir noch erleben, bevor wir zur Mahlzeit eines grossen, gefährlichen Räubers werden, ist nun einmal in unserer Genetik fest verankert. Etwas Anderes ist es natürlich, wenn uns unsere Mamma oder ein stattlicher Kater an der Nackenfalte nimmt. Aber Ihr Menschen seht grossen, gefährlichen Räubern nun einmal sehr viel ähnlicher als meiner Mamma oder einem adretten Katerkerl. Es ist daher unheimlich schwer, diese natürliche Panik zu überwinden, wenn man nicht schon als Baby daran gewöhnt wurde .

Wenigstens erholte ich mich von dieser Todesangst während der Tablettenprozedur sehr schnell und war sofort wieder empfänglich für das Locken der Spielangel.

         

                  

Nun sammelt Mina wieder Kotproben, was für uns sehr befremdlich ist, immerhin wollen wir unsere Stinkis doch ordentlich verscharren. Danach werden wir wieder auf Testresultate warten müssen, ob diese fiesen Bakterien jetzt endlich ganz verschwunden sind. Bitte drückt alle verfügbaren Daumen und Pfoten, dass wir nicht noch einmal so eine Prozedur durchmachen müssen.

         

Jeden Abend spielt Mina mit uns, und tagsüber spielen Borodino und ich mit Crixus, manchmal auch mit den Tanten. Da kommt es oft zu wilden Verfolgungsjagden und lustigem Gepurzel. Nur am Nachmittag herrscht absolute Ruhe. Mitten in der Nacht hingegen haben Borodino und ich oft grosse Lust, mit der Kugelbahn oder einer nervigen Quietschmaus zu spielen. Mina jedoch schläft wie ein Stein, was wir auch anstellen. Mehr als ein Gebrummel kommt da nicht .

Newsflash: Borodino sucht auch wieder ein neues Zuhause!
Mina meint, wir seien keine hoffnungslosen Fälle, nein, auch ich nicht. Borodino ist mir voraus, der lässt sich schon prima streicheln, wenn der Zeitpunkt stimmt, aber ich sehe sofort zu, dass ich Land gewinne, wenn ein Mensch ohne Spielrute auftaucht. Trotzdem ist ihr aufgefallen, dass ich beim Spielen von Mal zu Mal einen halben Millimeter näher rücke und sich meine Fluchtreaktion allmählich verzögert. Gestern hüpfte ich sogar fröhlich auf dem Bett herum, als Mina schon unter der Decke lag. Ansonsten erschrecke ich noch allzu heftig, wenn wir uns begegnen, und Anfassen funktioniert noch gar nicht auf freiwilliger Basis.

         

Mina sagt auch, ich sei eine extrem hübsche kleine Katze, man würde meinem frechen Blick alle Allüren verzeihen, und ich hätte die Anlagen einer phantastischen Jägerin! Ob das reicht? Ich habe mir sagen lassen, dass Menschen nicht nur mit uns spielen und uns unterhalten wollen. Sie möchten auch mit uns kuscheln und knuddeln, schmusen und uns herum tragen. Also… wie soll ich es diplomatisch ausdrücken? Diesen Dingen stehen wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch eher skeptisch gegenüber.  Das Auskommen mit anderen Katzen sehen Borodino und ich hingegen völlig unproblematisch .

Ja, wir würden uns über das passende Zuhause freuen, aber bis es soweit ist, lässt es sich hier in La Rocca auch prima leben, immerhin scheint die Tablettenprozedur ja abgeschlossen zu sein, und für jede Menge Spass ist gesorgt!

Nun suchen wir noch ein paar coole Fotos raus, und dann ist es bald wieder Zeit für den Spielabend !

Herzliches Miau,
Jena Bonaparte – der Freigeist

                  

         

         

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