Katzen Tagebücher 2014

News von Carlo

Hallo Alexandra

Erst ein mal ein grosses SORRY, dass wir uns so lange nicht gemeldet haben. Hier aber endlich Nachricht von Coco.

In den ersten Tagen nach seinem Einzug bei uns zu Hause, war er damit beschäftigt, sämtliche Winkel und Ecken zu erkunden, neue Gerüche und Geräusche wahrzunehmen und aus jedem Fenster in den Garten zu blicken . 
Er liess sich gerne streicheln, wenn auch nur kurz. Immer so gegen fünf Uhr morgens weckte er uns mit seinem herzzerreissenden Miauen . Wir redeten ihm gut zu, streichelten ihn und versuchten wieder zu schlafen (was den andern gelang, mir jedoch nicht) .

Nach 14 Tagen konnten wir nicht mehr zusehen wie er zart mit der Pfote an der Fensterscheibe kratze, miaute und sehnsüchtig hinausschaute. 
Anstatt den Futternapf zu füllen öffneten wir das Katzentor und liessen ihn raus. Es war vermutlich für uns genauso spannend und aufregend wie für ihn. Er schnupperte an jeder Scheiterbeige und hatte schon bald die Hühner im Visier . Der Hunger liess ihn zum Glück bald wieder heimkehren. Dass er nach dem Fressen wieder raus wollte, lag klar auf der Hand (Pfote). Er durchquerte den Garten, streifte durch das Nachbargrundstück und verschwand beim übernächsten Garten . Es kam uns vor wie bei einem Kind, dass man irgendwann ziehen lassen muss. 
Später liess er sich hinter dem Schulhaus kurz blicken, zog seine Streifzüge weiter  und erst als  er "seinen Garten" weiträumig umkreist hatte, kehrte er nach Hause zurück. Seit da haben wir nie mehr beobachtet, dass er sich in so einem grossen Radius bewegt .
Von seinen Streifzügen bringt er uns fast täglich eine Beute mit . Ob Maus oder junger Spatz (einmal sogar eine Amsel), er kriegt sie fast alle. Seine Beute präsentiert er immer mit einem markanten Miauen, bevor er alles rübis und stübis auffrisst . Das Interesse an den Hühnern hat er zum Glück verloren, vielleicht hat ihm aber auch der Hahn gesagt, wer hier noch der Chef ist .

Lange hatte ich das gefühlt, dass Coco nie ganz so entspannt ist, wenn man ihn streichelt. Er legte sich zwar hin, wedelte aber immer stark mit dem Schwanz. Das ist jetzt aber auch passé. Er ist so entspannt, dass ihm der Speichel aus dem Mund tropft und er sich weder von links noch rechts aus der Ruhe bringen lässt. Und wenn sein Pensum an Streicheleinheiten erfüllt ist, steht er auf, geht nach draussen oder legt sich auf einer seiner Lieblingsplätze. Ich kann wirklich glücklich sagen: Er ist angekommen .

Aus Coco ist übrigens Carlo geworden. Der frühere Name erinnerte uns immer an ein Äffchen .

Ganz liebe Grüsse